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Das Saxophon-Mundstück
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Die Gestaltungsmöglichkeiten eines Mundstücks hinsichtlich
sind so vielfälltig, daß hier für die Suche nach dem Idealmundstück, die wichtigsten Begriffe und Auswirkungen erläutert werden. |
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Die Bahn
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Die Bahn ist der Abschnitt zwischen Mundstückspitze ( Tip Rail ) und dem Tisch des Mundstücks, an dem der angeschnittene Teil des Blattes zum schwingen kommt. Die Bahn unterteilt sich in Öffnung ( "Tip Opening" ) und Länge ( "Facing Length"). Veränderungen der Bahnkurve bezügl. der Steigung und Länge beeinflussen das Anblasempfinden. Der Verlauf dieser Kurve wird in feinen Abstufungen von sehr eng mit kurzer Bahn bis extrem offen mit langer Bahn angeboten. Mit zunehmender Bahnöffnung verlängert sich meist proportional auch die Bahnläge wobei jeder Hersteller seine eigene Philosophie von optimaler Balance hat und kreiert. So können bei vergleichbaren Öffnungen die Bahnlägen unterschiedlich sein. Der Hersteller Selmer verwendet für neun verschiedene Öffungen immer die gleiche Bahnlänge während Otto Link für zehn Bahnöffnung fünf Bahnlängen anbietet. |
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Durch den mehr oder
weniger geschulten Ansatz eines Spielers und der individuellen
Zahn- und Kieferstellung ist das Anblasempfinden subjektiv.
So kann das Klangergebniss bei der gleichen Blatt- und Mundstück
Kombination sehr unterschiedlich sein. Eine Beschreibung der
Auswirkung ist nur unter Vorbehalt möglich, dennoch möchte
ich meine und andere Erfahrungen beschreiben. Die Intonation
wird durch die Lippenspannung beeinflußt. Bei kurzen
Bahnen ist dieser Modulationsbereich z.B. für das
Vibrato geringer als bei langen Bahnen. Auch lässt sich
das obere Tonregister bei kurzen Bahnen leichter nutzen
und umgekehrt. Die Dynamik oder Lautstärke wird durch die Menge der Luftzufuhr beeinflußt. Bei engeren Bahnen ist die Schwingungsbewegung des Blattes geringer, damit der Dynamikbereich begrenzter. Für Anfänger ohne geschulten Ansatz eignen sich enge Bahnöffnungen mit leichten Blättern. Enge und mittelenge Bahnöffnnungen mit langen Bahnen und härteren Blättern bewirken einen konzentrierten Ton und eine hohe Kontrolle über Intonation und Ansprache, auch bei sehr großen Intervallsprüngen. Diese Kombination wird vorwiegend von Saxophon Spieler/innen in der konzertanten Musik bevorzugt. Bei offener werdenen Bahnen wird der Ton voluminöser sowie faseriger und bei sehr weiten Bahnöffnungen erhöhen sich die Hauchklanganteile. Der Ton kann mit der Lippenspannung flexibler genutzt werden: Für stilistische Effekte z.B. extremes Vibrato, Slide Ins/Outs , Glissandi. Die Kontrolle über die Intonation wird bei offenen und langen Bahnen allerdings schwieriger. Da der Blaswiderstand sich bei offeneren Bahnen erhöht, werden häufig leichtere Blätter gespielt. Eine gelungene Kombination zwischen Bahnöffnung und Blattstärke hängt natürlich sehr von der Klangvorstellung und dem Ansatz ab. Um also das ideale Mundstück zu finden, ist es unvermeidlich verschiedene Mundstücke zu probieren.Von den Saxophon-Mundstück-Herstellern werden die Bahnöffnung mit ganz unterschiedlich Codes (Buchstaben oder Zahlen ) bezeichnet. Zur Orientierung nachfolgend eine Vergleichstabelle. |
Sopran Sax | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Alto Sax | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Tenor Sax | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Kammer
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Die Kammer, der Innenraum
des Mundstücks, gehört zum Gesamtvolumen der Luftsäule
die im Saxophon schwingt. Die Größe der Kammer (das
Volumen) hat Einfluß auf die Intonation. Um das Saxophon
zu stimmen wird die Position des Mundstücks auf dem S-Bogen
verändert. Damit ändert sich gleichzeitig das Kammervolumen
bzw. die Stimmung. Die Form der Kammer hat großen Einfluß auf die Klangfarbe. Die Gestaltung der Seitenwände und der Gegenwand wird von den Mundstück-Designern in vielfälltigster Form angeboten. |
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Die Gegenwand
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Beispiel 1 " Koncave und gerade Gegenwand " Ist die Innenform sehr rund mit ausgehöhlten Seitenwänden und einer konkav verlaufenden Gegenwand, so bewirkt das eine sehr dunkle und weiche Klangcharakteristik. Beispiel 2 " Baffle " und 3 " Konvexe Gegenwand " Verengt sich die Kammergröße durch z.B. einen Baffle, einer Erhöhung direkt am Einlass (Tip rail) oder einer konvex verlaufenden Gegenwand deren Kurve ganz unterschiedlich sein kann, bekommt das Klangbild mehr Obertöne und wird lauter. Von dunkel-volltönend bis brilliant reicht das Spektrum der Klangcharakteristik. Beispiel 4 " enge Gegenwand " liegt die Gegenwand extrem eng am Blatt mit einer Stufe zur Kammer, ist der Ton hell und durchdringend scharf, verursacht aber auch im tiefen Register mehr Widerstand. |
Beispiele
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Links: Meyer mit runder Kammer Rechts: Selmer mit eckiger Kammer |
Otto
Link Bronze vergoldet, Baffle am Tip-rail, konvexe Gegenwand, Seitenwände ausgehöhlt, große Kammer: dunkler voller Ton. |
Peter Ponzol Messing vergoldet, Gegenwand mit Stufe, 2.Teil steil abfallend, mittelgroße Kammer: voller sonorer Ton. |
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Guy Howkins Messing vernickelt, leicht konvexe Gegenwand, steil abfallend, mittelgroße Kammer: brillianter voller Ton. |
Brancher Messing vergoldet,konvexe Gegenwand, mit Baffle am Tip-rail, steil abfallend, mittelgroße Kammer:brillianter voller Ton. |
Beechler Stahl, lange konvexe Gegenwand, gerade enge Seiten, sehr enge Kammer: heller scharfer Ton. |
Kay Siebold
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